Cover Design Stories

Stephan Kochs

Die Kunst des Cover Designs – Wie Alex Steinweiss das moderne Albumcover erfand

Was Joy Division, Alex Steinweiss, Reid Miles und Vinyl gemeinsam haben: In Folge 1 spreche ich mit Christian Schmalohr über ikonische Plattencover, Designgeschichte und warum Cover heute wieder ein Stück Artwork sind.

11.12.2025 68 min Stephan Kochs

Zusammenfassung & Show Notes

In der allerersten Folge von Cover Design Stories hatte ich das Vergnügen, mit Christian Schmalohr live vor Publikum zu sprechen – Designer, Schlagzeuger und langjähriger Freund. Uns verbindet nicht nur die Liebe zu Musik und Design, sondern vor allem auch zu Album Artworks. Naheliegend, dass er der erste Gast im neuen Podcast sein musste. 

Wir starten direkt mit einer schönen Anekdote: Christian hat sich mit 14 heimlich "Unknown Pleasures" von Joy Division aus dem Plattenregal seines Bruders geschnappt – allein wegen des Covers. Die Musik war ihm erstmal völlig egal. Und seien wir ehrlich: Dieses Cover ist für viele ein ein Einstige in das Rabbit Hole des Coverdesigns. 

Natürlich gehen wir auf die Geschichte des Plattencovers ein. Und da kommt Alex Steinweiss ins Spiel. Der Mann hat in den 1940ern im Prinzip im Alleingang das moderne Plattencover erfunden. Vorher wurden Platten einfach in braune Hüllen gesteckt, komplett schmucklos, alleine das Label war ein wenig gestaltet. Steinweiss war der Erste, der erkannte, dass Musik auch visuell verkauft werden muss. Und er hat jedes Cover mit viel Liebe und Handwerk selbst gestaltet. 

Wir sprechen auch über die erste goldene Ära der Covergestaltung – von Blue Note mit Reid Miles bis Peter Saville für Factory Records – und darüber, wie das Cover in Zeiten der CD und später des Streamings immer weiter an Bedeutung verlor. Christian hat das sehr schön formuliert: Wenn das Cover nur noch ein kleines Icon ist, kannst du dir Detailreichtum auch sparen! 

Aber mit dem Vinyl- und Kassetten-Comeback kommt auch das Cover Design zurück. Wir reden über kleine Labels, über Siebdruck, über Letterpress und über Platten mit handgefertigten Covern, die fast schon Kunstobjekte sind. Zum Schluss diskutieren wir, ob die inflationäre Reproduktion – zig Versionen eines Albums, zehn Varianten eines Covers – nicht auch alles entwertet. 

Unsere Antwort? Jein. Wenn’s nur Marketing ist, nervt es. Aber wenn Liebe und Handwerk drinstecken, entsteht echter Wert. Und manchmal ist das Ergebnis eben ein Stück Design, das man gern in die Hand nimmt – selbst wenn man gar keinen Plattenspieler hat. 

Cover Design ist eben mehr als Verpackung.

In der allerersten Folge von Cover Design Stories hatte ich das Vergnügen, mit Christian Schmalohr live vor Publikum zu sprechen – Designer, Schlagzeuger und langjähriger Freund. Uns verbindet nicht nur die Liebe zu Musik und Design, sondern vor allem auch zu Album Artworks. Naheliegend, dass er der erste Gast im neuen Podcast sein musste.

Wir starten direkt mit einer schönen Anekdote: Christian hat sich mit 14 heimlich "Unknown Pleasures" von Joy Division aus dem Plattenregal seines Bruders geschnappt – allein wegen des Covers. Die Musik war ihm erstmal völlig egal. Und seien wir ehrlich: Dieses Cover ist für viele ein ein Einstige in das Rabbit Hole des Coverdesigns.

Natürlich gehen wir auf die Geschichte des Plattencovers ein. Und da kommt Alex Steinweiss ins Spiel. Der Mann hat in den 1940ern im Prinzip im Alleingang das moderne Plattencover erfunden. Vorher wurden Platten einfach in braune Hüllen gesteckt, komplett schmucklos, alleine das Label war ein wenig gestaltet. Steinweiss war der Erste, der erkannte, dass Musik auch visuell verkauft werden muss. Und er hat jedes Cover mit viel Liebe und Handwerk selbst gestaltet.

Wir sprechen auch über die erste goldene Ära der Covergestaltung – von Blue Note mit Reid Miles bis Peter Saville für Factory Records – und darüber, wie das Cover in Zeiten der CD und später des Streamings immer weiter an Bedeutung verlor. Christian hat das sehr schön formuliert: Wenn das Cover nur noch ein kleines Icon ist, kannst du dir Detailreichtum auch sparen!

Aber mit dem Vinyl- und Kassetten-Comeback kommt auch das Cover Design zurück. Wir reden über kleine Labels, über Siebdruck, über Letterpress und über Platten mit handgefertigten Covern, die fast schon Kunstobjekte sind. Zum Schluss diskutieren wir, ob die inflationäre Reproduktion – zig Versionen eines Albums, zehn Varianten eines Covers – nicht auch alles entwertet.

Unsere Antwort? Jein. Wenn’s nur Marketing ist, nervt es. Aber wenn Liebe und Handwerk drinstecken, entsteht echter Wert. Und manchmal ist das Ergebnis eben ein Stück Design, das man gern in die Hand nimmt – selbst wenn man gar keinen Plattenspieler hat.

Cover Design ist eben mehr als Verpackung.

LINKS
Joy Division – Unknwon Pleasures
Alex Steinweiss
Peter Saville
Reid Miles



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Transkript

Hi, Stefan hier. Herzlich willkommen zur allerersten Folge des Cover Design Stories Podcasts. Und zwar ist diese Folge schon vor, naja, fast über einem Jahr aufgenommen worden. Man sieht, das hat einen langen Vorlauf gehabt, die ganze Serie. Aber wir haben es damals als Live-Podcast gemacht. Zu Gast war und ist heute auch in der Folge Christian Schmalohr, seines Zeichens Designer, Schlagzeuger und auch tatsächlich Designer von diversen Covern. Und, wie man so schön sagt, Design und Vinyl-Enthusiast. Ich glaube, man sagt das so. Und wie es so ist, der Teufel steckt im Detail. Es hat natürlich prompt die Aufnahmetechnik versagt. Audio war da, hat alles super funktioniert. Aber tatsächlich, wir haben kein Videomaterial. Das war nicht vorhanden bzw. nicht brauchbar. Deswegen müsst ihr leider in der allerersten Folge vorliebt damit nehmen, es eher zu hören und dabei ein paar Bilder zu sehen, die wir währenddessen gemacht haben. Tja, es ist aber trotzdem, wie ich finde, eine sehr interessante Stunde. Christian erzählt sehr viel auch über die Anfänge des Cover-Designs. Alex steinweisss, Reid Miles etc. Wir reden auch viel über das, was uns selber am Design und vor allen Dingen am Cover-Design interessiert. Tauschen ein paar kleine Anekdoten, ein paar kleine Geschichten aus. Die nächsten Folgen kommen dann im nächsten Jahr. Und da werde ich dann auf jeweils einen Designer bzw. eine Designerin gesondert eingehen. Aber viel Spaß mit der aktuellen Folge. Alles klar, herzlich willkommen zur allerersten Ausgabe des Cover-Stories-Podcasts. Heute ist zu Gast Christian Schmalower. Hallo. Hallöchen. Der sich am besten erst mal selber vorstellt. Ja, mein Name ist Christian Schmalower. Ich bin quasi ein Kollege von Stefan und Rebecca, arbeite als Grafiker hier in Aachen. Uns beide verbindet, glaube ich, die Liebe zu Plattencovern und zu Musik. Ich bin wie Stefan auch Schlagzeuger. Uns verbindet nämlich noch mehr, nämlich Designer und Schlagzeuger verrückterweise. Du hast ja auch einige Plattencovers in deinem Leben auch selber schon gestaltet. Nicht nur von deiner eigenen Band, sondern auch von anderen Leuten. Und da komme ich mal… Es kam dazu. Wer sollte das sagen? Da komme ich auch direkt zur allerersten Frage. Du hast ja schon gesagt, das war auch so ein bisschen die Liebe zum Plattendesign und nicht nur zur Musik teilen. Was ist denn so ein Cover, was du nur jemals gekauft hast, egal von welcher Band, wo du gesagt hast, das Cover möchte ich unbedingt haben, egal ob mir die Musik gefällt oder nicht. Gibt es da was? Ja, das ist wahrscheinlich sogar die allererste Platte, die ich überhaupt irgendwann mal auf grund des Covers mir zugelegt habe. Und das war Joy Division Unknown Pleasures. Ich kannte eigentlich die Musik auf der Platte nicht. Und ich kannte von meinen älteren Brüdern nur so Platten wie Deep Purple, Langhaarige Männer, Testosteroneüberschuss, Rock halt. Und dann steht auf einmal so ein schwarzes Ding da rum und da war ich 14. Und ich habe mir die einfach bei meinem Bruder aus dem Regal geklaut und einfach mal aufgelegt und auf mich wirken lassen und dann aufgenommen. Dann hatte ich eine Kassette. Auf der einen Seite war Frankie Goes to Hollywood, Welcome to the Pleasure Dome. Fand ich natürlich toll mit 14. Auf der anderen Seite war Unknown Pleasures. Also es war so ein Bad der Gefühle auf einer TDK 1090 Kassette. Krass. Aber er hat das quasi von Platte aufgenommen? Ja ich habe ihm die Platte quasi stibitzt und mir selber unten im Partykeller bei meinen Eltern aufgenommen, wenn er davon nichts mitbekam. So sah das aus. Ach krass. Das war eigentlich auch, wir haben sie ja da hinten stehen, dieses schwarze Cover mit dem kleinen Square, wo die Radiowellen implodierenden Sternen drauf sind. Das wusste ich natürlich alles nicht. Ich sah nur ein schwarzes Cover mit Linien. Ich glaube ich habe das tatsächlich für den, als ich das Special über Peter Servil gemacht habe, dem Designer, tatsächlich, können wir schon mal direkt dazu kommen, nachrecherchiert, dass das tatsächlich ist, es ist eine Radiowelle von einem Quasar oder was aus einem wissenschaftlichen Buch einfach abgegibt. Wahrscheinlich damals photokopiert, serokopiert wie auch mal man das nennt man. Ja Peter Servil hat das gerne gemacht. Der hat sich auch gerne bei den Futuristen und so in Kunstbänden bedient und dann einfach mal eine Reproduktion von kleinen zwanziger Grafik gemacht und daraus dann alle möglichen Cover kreiert. Das ist jetzt ein bisschen böse, aber hat er halt getan. Ist ja auch wirklich so. Also tatsächlich viele Sachen, gerade bei Peter Servil, wo wir da sind. Also in der Anfangszeit von Factory nachher wurde das natürlich alles auch ein bisschen anders. Tatsächlich auch bei den späteren Sachen. Das war mir auch gar nicht so bewusst, deswegen fällt mir nämlich jetzt gerade ein. Ich fand das gut. Das war die vorverletzte New Order, was so ein bisschen aussieht wie so ein zerlegter Union Jack, die straffeln in anderen Farben, so näher in Farben. Das hat er halt von einem Schweizer Designer aus den 14ern auch einem Futuristen, wie auch immer, inspirieren lassen. Man muss das halt geschickt machen und das darf keiner sonst kennen. Genau, aber die OMD Cover bzw. was da oben hängt, ich werde es ja dann mal einblenden in dem Video. Das ist halt tatsächlich Konstruktivismus und Futurismus halt teilweise 1 zu 1 einfach gemacht, ein bisschen die Farben geändert, aber die Topographie halt schon auch so übernommen. Ist auch glaube ich etwas, was uns beide speziell verbindet, weil ich glaube, wir haben eine große deckungsgleiche Plattensammlung, was speziell Factory Records, 4AD Records, also speziell 80er, N70er, Postbank, New Wave Sachen angeht. Was wir eben ja auch noch per WhatsApp und SMS diskutiert haben, wo du meintest, New Order, was soll ich davon mitbringen? Und ich so, ich glaube gar nichts, weil das habe ich dann schon noch alles da. Muss ich aber auch sagen, dass ich von New Order viele Sachen einfach nur deswegen gekauft habe, weil ich die Cover gut finde. Das ist auch wirklich, also gerade von so spätere New Order Sachen, wo vielleicht ein, zwei Songs ganz gut sind und der Rest ist… Ich habe die Lowlife nur wegen des Covers. Ja, genau. Und das finde ich ist ja schon so eine Sache, die, und ich glaube daran liegt es auch ein bisschen, nicht nur weil wir auch ein bisschen älter sind, aber dass die 70er, 80er Plattencover Kunst, sozusagen als Kunstform, natürlich viel auch von den 30 x 30 cm als Vinyl lebt. Auf alle Fälle. Das ist halt eine Sache, die kann man auf CD schon weniger abbilden. Als kleines Cover bei Spotify und Apple Music ist es halt nur noch egal, wenn überhaupt noch, Cover überhaupt noch eine Rolle spielen, als Distinktionsmerkmal finde ich. Es muss funktionieren wie ein Icon, du kannst ja keine Detailreichtum mehr auffahren, das bringt ja gar nichts. Genau, wenn man so Briefmarken große Sachen hat, das will man halt machen. Ich kenne wirklich ein paar Leute, die sich Vinyl nur deswegen kaufen, weil sie Bock darauf haben, sich das große Cover an die Wand zu… wir haben noch nicht mal einen Plattenspieler. Das ist halt wirklich wie so ein Buchersatz, wie so ein Kunstdruck sozusagen gekauft wird. Vollkommen nachvollziehbar. Genau, vollkommen nachvollziehbar finde ich nämlich auch. Da geht es ja auch immer viel um Haptik, das hat man nämlich eben auch die anderen Pleasures, wo du meintest, welche hast du denn? Ach ja, du hast ja wenigstens die auch mit dem Prägecover. Dann gibt es ja auch noch mehrere Editionen, gerade so diese späteren 90er, als man halt viel einfach nur noch gepresst hat, billig, da hat man so dieses haptische Element halt einfach rausgenommen und hat sich auch nicht mehr Mühe gegeben mit anderen Strukturpapieren oder mal, keine Ahnung, man cut out oder solche Sachen. Hier, auch da, was wir hatten, erst in den Ortszielen. Soundtechnisch war auch der Anfang der CD eine einzige Katastrophe. Oft wurden die Sachen ja einfach nur für CD gemastert und eigentlich noch nicht mal bewusst gemastert und man hatte die letzten Frequenzgänge und die Dinger, die klang einfach nicht gut. Wo ging das heute? Alle Nachpressungen auf CD oder auf LP waren sehr lieblos einfach im Offset millionenfach einfach gedruckt worden. Ja, aber heute ist es ja fast schon umgekehrt, wo dann halt Sachen von CD oder für MP3, sozusagen Streaming gemastert, dann halt auf vinyl gepresst werden. Ich fand in den 90ern ganz schön, dass bei ein paar Bands dann schon wieder ein Umdenken ansetzte und bei ein paar Labels, dass viele Sachen auch im Siebdruck wieder entstanden sind. Also Tortoise zum Beispiel, ich hatte hier ein paar Exemplare mitgebracht oder von Shellac, aufwendige Sachen mit fester Pappe, Siebdruckdruckfarben, also ein richtig haptisches Erlebnis quasi. Genau, das habe ich in dem Talk letzte Woche gehabt. Ich wusste das gar nicht, dass die Frau von dem Sänger und Kriteristen von Inelvins, sie ist halt auch Designerin und Kunstprofessorin oder irgendwas so was und die macht, ich glaube wahrscheinlich haben wir auch ein paar Platten von der, über das war das alles gar nicht so bewusst, die macht halt super viel noch so in kleinen Auflagen mit Letterpressing und sonstige Sachen und druckt halt Siebdruckfarben übereinander für Tourposter und so und auch für kleine Singles-Auflagen von Inelvins oder von irgendwelchen kalifornischen Punk-Bands. Das sind halt liebhaber Stücke. Ja, Shell die Inelvins können das ganz gut, jetzt so viele Auflagen für ein Album rausbringen in 15 verschiedenen Covern, dass es als Sammler eigentlich schon keinen Spaß mehr macht. Genau, mir war das auch alles überhaupt nicht so bewusst, ich habe das ja nochmal nachgelesen, weil Inelvins ist jetzt nicht so meine Band, ich glaube ich habe zwei Inelvins-Platten, aber die hatte ich mal auf CD und das war es auch schon. Aber das Stichpunkt ist nämlich auch, oder Stichwort an der Stelle ist nämlich auch Sammlung, sodass man halt wirklich sagt, das finde ich so gut, so wie der Eingangsfrage, ich finde das Cover so gut, das hätte ich jetzt gerne, zum Beispiel noch so eine Single von so einer obskureren, eher, keine Ahnung, ich glaube das ist noch nicht mal auf einem richtigen Label, das habe ich irgendwo auf einer Tour mal irgendwo aus einer Gabelkiste rausgegriffen, das sind halt einfach nur so Pappkartons mit einem Foto und jedes Single hatte ein anderes Foto, was dann halt so eingeschoben war und dann war das noch so fadengebunden und so, das hat halt wirklich ganz liebevoll jemand halt gemacht und wahrscheinlich hat das Ding eine hunderte Auflage, wäre bestimmt was wert, wenn die Band interessant genug wäre. Ja, so was Ähnliches gibt es von den Suncity Girls, wo auch Fotos mit Foto-Ecken vorne auf das Cover sind, die jetzt sind und jedes Mal ist es ein anderes Foto, die sie einfach auf irgendeinem Flohmarkt in so einer Kiste gekauft haben. Genau, so sah das nämlich aus, ja das sah wirklich wie so gefundene Fotos oder so Urlaubsachen halt und ja. Also interessant ist ja auch, dass in Zeiten, wo man eigentlich denken würde, dass die inflationäre Reproduktion von Totträgern und Drucksachen dazu führt, dass eigentlich alles entwertet wird, aber wieder auf der anderen Seite in kleinen Umfängen wieder wunderbare kleine LP-Auflagen und auch Buchauflagen entstehen, die auch von kleinen Labels versucht werden auch rentabel unter das Volk zu bringen, das ist eigentlich ganz, ganz reizend, obwohl man eigentlich denken könnte, jetzt sind wir am Ende des Printmediums und das ist definitiv ja nicht der Fall. Nee, das glaube ich, das wird ähnlich wie beim Buch, also ich lese ja auch digitale Bücher, ich kaufe mir einfach keine Bücher mehr, weil ich auch viel lese und will das auch nicht zu Hause rumstehen haben, also die Platten nehmen schon genug Platz weg und Comics und so, dann würden wir jetzt auch in der Bücher irgendwo rumstehen haben, aber trotzdem ist es halt so, ich würde niemals auf die Idee kommen, ein Designband mir digital anzugucken oder so und gewisse Sachen oder sagen wir mal eine ledergebundene Ausgabe von irgendwas oder was in kleiner Auflage liebevoll von jemandem gemacht worden ist, das sind dann Sammlerstücke und das spricht glaube ich auch andere Leute an, also muss ja nicht heißen, dass man ins Museum wandert, aber das ist ja wirklich was, was man eher für sich nimmt, dann will man auch das Gesamtkunstwerk haben sozusagen. Gut, ich hatte eine Zeit lang mit einem kleinen Label aus Bordeaux Kontakt, das ist jetzt aber auch schon 10 Jahre her, Le Potagé Nature, die habe ich über diese holländische Punk-autonomen Band The X kennengelernt und das war so im Punk und Noise-Bereich und die machten alle Cover per Hand selbst im Siebdruck und teilweise auch bastelten sie die Dinger, ich hab hier mal… Hast du eine? Ja, ich hab mal eine mitgebracht, das ist also wirklich sehr schön, ob es gut hier zusammengefummelt ist, aber es ist alles gepresstes Vinyl und sie legen großen Wert darauf, dass das alles in Frankreich hergestellt wird und wirklich jede dieser Scheiben sieht ungefähr so aus. Ich muss das jetzt ganz kurz für die Leute, die das nachher nur hören und nicht sehen. Also es ist eine, es sind zwei ganz grob fast schon ausgerissene Wellpupscheiben, die mit so, mein Gott, wie nennt man die hier nochmal, diese Verschlüsse, diese Postklemmen, die man oben… Weiß jemand im Publikum, wie man ihn nennt? Die mit so Klammern zusammengehalten werden und mit Isolierband ist in der Mitte ein handgemaltes Booklet und eine LP festgeklebt und ja, ich weiß ehrlich gesagt noch nicht mal, wie bei diesem Album die Band heißt, weil es ist auch so völlig chaotisch gemacht, aber es ist "Le Portage de Natur" zusammen mit der Galerie Pasch in Bordeaux. Ach, das ist auch Galerie? Ja, aber die Galerie taucht nicht immer auf bei den Releases, aber die haben sehr viel handgefertigtes Zeug. Eine meiner Lieblingsbands aus von diesem Label hat den schönen klangvollen Namen "Radikalsatan", machen dann aber eine Art von Tango und der Mensch, der das Akkordeon spielt, das ist wirklich lustig, stritt ganz oft ohne Hose auf, fragt mich nicht warum, es ist einfach so. Wenn er das möchte, soll er das machen. Das ist Kunst. Also bei denen auf alle Fälle, aber es gab eine Zeit lang, hatte ich viel Austausch mit denen und es war immer eine große Freude, wenn diese handgefertigten Kleinode bei mir zu Hause eintrafen. Das wollte ich gerade sagen. Man hat so einen reellen Bezug dazu, das fand ich schon gut. Es ist ja mittlerweile selbst im, sag ich mal, kommerzielleren Sektor auch so, dass halt hier die letzte Lana Del Rey ist glaube ich in vier Ausgaben, fünf? Taylor Swift zehn? Taylor Swift zehn, ne klar, Taylor Swift kann ich noch verstehen, da sammeln die dann auch alle zehn Ausgaben, bei der Lana Del Rey ist dann auch ein Cover dann dabei, wo sie dann halt nackt irgendwie so aussieht, als würde sie halt in den 60ern irgendwo in so einem Diner sitzen, oberkörperfrei, also da sind ja dann auch solche Sachen irgendwie dabei. Aber es scheint ja auch ein eher vielleicht, sag ich mal, Popmusik interessierteres Publikum mittlerweile halt auch zu triggern und zu sagen, hey dann kaufe ich mir das. Ja, auf alle Fälle, wahrscheinlich, als ich das auf Discogs sah, dass es so viele Versionen gab, fragte ich mich, ob es viele von den jungen Fans gibt, die da auch auf das Vinyl zurückgreifen. Ich glaube ja, also müsste man mal, müsste man mal umfragen, aber wer soll sonst, also klar, ich meine sowas wie Taylor Swift, man macht nicht, wie viele Konzerte, jetzt sechs in Deutschland oder irgendwie sowas, an mehreren Tagen mit 100.000 Leuten. Drei in Gelsenkirchen glaube ich. Ja genau, und zwei in München und so, das können jetzt nicht nur Eltern mit ein paar Kindern gewesen sein, da müssen auch andere Leute hin, vielleicht ist es für die Zielgruppe, aber ich glaube schon, dass das auch dafür mittlerweile interessant wird und vor allen Dingen auch, und wie gesagt, selbst wenn sie keinen Plattenspieler haben, wird es halt gekauft, weil es von deinem Superstar ist, den du halt super findest, also den du halt super findest. Meine Tochter hat keinen Plattenspieler und hat ein Lana Del Rey Album, auch in einer limited Edition, so auf ihrem Heim-Piano stehen. Genau, genau. Das ist wie ein Schrein quasi. Ja genau, also ich meine, man kann es natürlich auch so übertreiben, sagen wir so, das ist ein bisschen wie bei den Comics, wo halt viele von diesen franko-belgischen Comics ja dann auch jetzt später immer als, sag ich mal, man konnte sich in der Jugend das alles nicht kaufen, also gibt es das dann nachher als Sammler-Edition im Schuber, das ist dann für Leute über 40, wenn sie Geld haben, dann kaufst du ja halt keinen Cabrio, sondern du kaufst ja halt die Comics nach, die du früher nicht hattest. Oftmals erscheinen die auch nur in Sammelbänden mit anderen Comics zusammen, so als Episodenformat quasi. Genau, so was halt, oder Gaston komplett, jetzt dann noch mal kompletter als die andere komplette Edition mit Silberdruck und diese ganzen Taschen-Marvel-Edition in XXL und so, das ist natürlich an der Zielgruppe männlich über 40 oder 35 gerichtet, klar, würde ich jetzt auch bei den Alben so sagen, aber dagegen spricht halt natürlich, dass das eigentlich keine Bands oder keine Act sind, wo das Label sich die Arbeit machen würde, wenn sie das an ältere Leute verkaufen würden. Ja, das stimmt. Ich finde das natürlich auch so, ich begrüße das ja, dass da auch wieder eine Varianz reinkommt, aber natürlich ist es ja gerade im Punk-Rock-Sektor, was wir eben hatten, also weiß ich nicht die Sentence finden noch irgendeine Plattenaufnahme von 78, spielen die nochmal neu ein und dann bringt Epitaph oder was immer jetzt, ich glaube Epitaph, bringt das dann, ich glaube in Amerika in zwölf unterschiedlichen Editionen raus, in Europa nochmal in vier, das ist halt wirklich nur, das hat eigentlich Abzocke. Ich sehe das auch so, weil ich klinge mich da auch aus. Ja, also da geht es halt nur noch darum, farbiges Vinyl zu haben, was eh auch, ist jetzt auch kein Geheimnis, farbiges Vinyl, klingt schlechter, das ist jetzt eigentlich auch nichts. Ich weiß noch, die Peschmot fingen glaube ich in den 80ern inflationär damit an. Es gab ja jede Maxi von denen, entweder in Grau, in Weiß, manchmal noch in irgendeinem Pink- oder Rotton und das war ja dann gerade zu Music of the Masses-Zeiten, 1987, meine ich war das, war das ja schon was Besonderes, du hast dann Never Let Me Down und dann den roten Vinyl, vorne war, nee ich glaube das war bei Strangelove, das große Megafon. Ach, mit dem Megafon war du bei Strangelove. Ja, das war Strangelove, aber ich glaube die gab es auch in Rot, also das war jedenfalls damals was Besonderes. Wie gesagt, es ist eigentlich zu begrüßen, aber das ist natürlich auch immer so ein bisschen Beuteschneiderei, man kocht halt die Fans noch ein bisschen ab. Nee, die wollen uns nur glücklich machen. Die wollen uns alle nur glücklich machen und da wir jetzt alle Geld haben, können wir das auch schön kaufen bzw. die ganzen Jüngeren können bei ihren Eltern hingehen und sagen bitte kaufen wir das noch, übrigens das T-Shirt für 180 Euro möchte ich auch noch haben. Das weiße T-Shirt. Das weiße natürlich, genau, mit der weißen Stücke, genau, nein aber das, ich meine klar, muss man sich nichts vormachen, Kunst ist natürlich auch eine Industrie, also Kunst ist eine Industrie, Musik ist eine Industrie, Design ist eine Industrie, da kommen natürlich viele Sachen aufeinander und man ist natürlich auch als Designer schnell dabei zu sagen ja klar, noch eine dritte Edition, voll super, drückt man auch mit Sparkling, Silber, irgendwas drauf, klar, kann ich das machen, super, so. Walter Benjamin, das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit, haben wir alle fleißig gelesen im zweiten Semester, also ich nur zur Hälfte ganz ehrlich, da habe ich mich da ausgeklinkt, aber ja, im Grunde steht das ja alles dahinter. Genau, und das ändert sich ja nicht. So wie gesagt, so jede Entwicklung ist da halt zu begrüßen, dass Leute wieder physische Sachen halt haben. Ich habe letzte Woche ein ganz langes Essay bei YouTube noch darüber gesehen, wo jetzt diese Gen Z und Gen Alpha sozusagen auf den Trichter kommen, dass natürlich Streaming kein Besitz ist, ist natürlich Besitz eigentlich auch nicht, du erwirbst auch nur eine physische Lizenz, die können sie eigentlich jederzeit wieder wegnehmen theoretisch, aber wer geht zu dir nach Hause und nimmt deine Platte und deine Blu-ray mit, aber die Rich ist es so, es gehört ihr eigentlich immer noch nicht, aber mittlerweile kommen sie halt auf den Trichter und sagen, naja, vielleicht besser kaufen, weil ich habe jetzt bei Sony die Filme gekauft auf der Playstation, dann hat der Sony Dienst dicht und dann ist der Film weg, so dann habe ich halt meine vierfach Alien Directors Cut gekauft und jetzt ist die gelöscht, also das ist halt schon echt krass, ich glaube, dann ist es besser zu sagen, lieber mehr von diesen physischen Produkten und ja, es ist natürlich auch blöde für jede Indie-Band und für jede Underground-Hunderte-Auflage, dass die nicht mehr in die Presswerke reinkommen, weil einfach zum Record Store Day X Variant-Cover und nochmal Vinyl und nochmal irgendwas gedruckt wird von irgendeiner Band, die in den 80er-Mal auch niemanden wirklich interessiert hat. Police Synchronicity, fand ich jetzt, also hielt ich jetzt nicht für das beste Police-Album, aber wird jetzt wieder veröffentlicht als vier- oder fünfer LP-Box. Warum? Ich habe mich gefragt, wer braucht sowas? Das sind halt Platten, die findest du für 50 Cent in jeder Kiste. Ja, und die Industrie ist aber im Augenblick belegt von Re-Releases in großen Ausgaben. Also das Album erscheint nicht nur einzeln, sondern es gibt eine vierer, fünfer LP-Version. Anstatt, dass man die Presswerke für neue Sachen frei macht, werden sie belegt von der Industrie und den Standardprodukten. Genau, und das finde ich natürlich auch eine blöde Entwicklung und gleichzeitig heißt es, dass dann Variant-Cover vielleicht noch möglich sind, aber sowas, was wir eben hatten, wo es vielleicht eher was aus dem Bereich Manufaktum geht sozusagen, Kleinauflagen etc., das geht dann halt nicht mehr. Da fällt mir gerade was ein, bei den Obsorbers bist du auf die Idee gekommen, die alten Platten-Cover zu überdrucken? Ja, doch. Du bist auf die Idee gekommen. Aber die Idee habe ich nicht erfunden. Nein, die ist mir nämlich aufgefallen, die Melvins haben das auch gemacht und haben sich dafür völlig abgefeiert in dem Video, dass sie das gemacht haben und ich so, ja krass, das kenne ich doch irgendwo, ja? Ja, wir waren im Plattenbau und wir guckten in die 1-Euro-Kiste und wir kriegten dann einen Haufen LP-Covers von, das ist glaube ich CC-Catch, ich bin mir aber nicht sicher und Phil Collins, ja das ist Phil Collins, but seriously und überall hatten wir dann eine große schwarze Fläche mit den Aussparungen für den Bandschriftzug Absorbers einfach drüber gedruckt, auf der Rückseite von Phil Collins jetzt nicht so ergebnisvoll, was die Titel angeht, die man lesen können soll, obwohl es geht. Ja, lasst mal hinten gucken, das habe ich tatsächlich noch nie gesehen. Also du kannst im Grunde alle bestehenden Cover nochmal mit Siebdruck überdrucken. Genau, das habt ihr da, ich beschreibe es mal ganz kurz, das habt ihr da gemacht, ihr habt das quasi, der Absorbers-Schriftzug ist halt quasi invertiert und ihr habt das in schwarz, in Siebdruck auf die Cover gedruckt und hinten, das habt ihr komplett schwarz gemacht und dann, ach so jetzt sehe ich das gerade dann auch invertiert, das ist jetzt nur der Effekt, dass das hier hinten das Plattencover blau ist und dann noch, krass, krass, ja das muss ich auf jeden Fall noch fotografieren, dass wir das auch in den Blogbeiträten haben. Ich kann ja auch die Idee-Kiste ein paar Tage hier lassen, oder das wäre super. Danke, ich finde die Idee halt super, weil es halt natürlich immer ein anderes Ergebnis bringt. Ja, natürlich, klar. Und trotzdem ist immer gleich. Und auch witzige Ergebnisse einfach, einfach zufällige Sachen, die dann auf einmal passieren mit einem Standardmotiv und man muss ja auch sagen, dass diese klassische oder gerade in den 80ern auch so viele Schlagerplatten auch einfach ein Foto von einem Künstler hatten, was mehr oder weniger gut war und dann stand in irgendeiner Ecke die Typo und zwar der Titel und das war's. Ja natürlich. Das war ja ungefähr so einfallslos wie eine Verpackung für Erbsen. Ja, ja. Ich recherchiere jetzt immer gerade fleißig und gehe nochmal durch. Auch bei Discogs ist ja immer ganz gut. Überall ist ja dann auch immer der Art Director oder der Designer halt vermerkt, sowohl auf Platten, das letzte Woche schon an anderer Stelle erwähnt, dass es halt ganz schwierig ist, Frauen rauszukriegen. Also Paula Scheer wusste ich vorher auch nicht, ich kenne sie halt als Creative Director dann von Pentagram. Ja genau, da habe ich sie auch kennengelernt. Ikone sozusagen, aber dass sie in den 70ern Plattencover gemacht hat, die ich auch zu Hause hatte, wusste ich erst mal nicht. Dann habe ich noch weiter recherchiert und ich sage, das kann doch nicht sein, dass das die einzige Frau ist, die in den 70ern größere Platten, also Cheap Trick und sowas halt gemacht haben. Plattencover auch wirklich so Sachen, die man kennt. Da muss es doch mehr geben. Und es ist tatsächlich so, dass natürlich wie oft in der Industrie und auch bei Singer-Songwriter Sachen ja auch. Carol King ist ja zum Beispiel eine der wenigen, die als Autorin irgendwo genannt worden ist. Viele andere sind halt die Namen der Männer draufgeschrieben worden. Der Abteilungsleiter, die haben halt das designt in den 60er, 70ern, für Motown, für was weiß ich, auch wirklich so auch cover fotografiert, typosig um alles gekümmert. Und die sind einfach nicht erwähnt worden. Da steht dann einfach ein völlig anderer Name drauf. Und ich dachte zuerst, weil ich bin auf einen Designer gekommen, Bill Smith und das klingt so wie Alan Smithy, wie so John Doe, das ist so ein kratsch Name, den schreibt man halt auf, wenn man entweder nicht damit assoziiert werden will oder wenn man den eigentlichen Urheber nicht nennen will. Ein Default-Name quasi. Genau, so ein Default-Name. Und dann kriege ich halt raus, nee den gibt es wirklich. Und der hat das so das Workhorse gewesen für alles. Der hat halt von Jam single cover bis hin zu Wham! Sachen gemacht, bis hin aber auch irgendwelche Phil Collins Platten. Irgendwie der hat, der hat 500, 600, 700 Einträge, der hat von der Single bis zur Maxi, der hat einfach durchdesigned. Alles im unterschiedlichen Style. Seit den 70ern? Seit den 70ern. Der hat einfach alles gemacht. Und sowas finde ich halt echt krass, so dass jemand noch nicht mal einen erkennbaren Stil hat, so. Aber alles ist gut, also das ist jetzt nicht schlecht designed oder so halt. Ist dann auch die Frage, ob er die Funktion eines Creative Directors oder Art Directors hat oder einfach nur ein grafisches Zugpferd ist, was im Grunde nach gewissen Maßgaben, die eine A&R-Abteilung da eben mal festlegt, dann einen Plattencover gestaltet. Foto, Schrift, Hinten, Titel. Genau, deswegen ist die Folge noch nicht aufgenommen, weil ich versuche, das noch rauszukriegen. Tatsächlich klar, okay. Man könnte ihn kontaktieren. Auf alle Fälle interessant, was diese Leute machen. Genau, das wäre nämlich meine Vermutung, dass es bei ihm genauso gewesen ist wie bei den Frauen dann so, bei den Designern, dass man halt einfach gesagt hat, weißt du was, du machst das jetzt einfach oder du wirst einfach nicht genannt. Und da gibt, also es gibt da gibt es echt ganz ganz viel. Ich wusste zum Beispiel auch nicht. Das ist auch eine coole Geschichte, auf die ich während der Recherche gestoßen bin. Jeder von uns kennt ja so ein bisschen dieses Two-Tone-Records-Design und man weiß ja auch, wer es gemacht hat. Der ist heute glaube ich auch, er macht gar nichts mehr mit Design. Der ist ein sehr anerkannter Maler, wusste ich auch nicht. Wusste ich auch nicht. Also der seit den 90en malt ja nur noch und auch echt teure Sachen. Der wird ziemlich hoch gehandelt. David Storey, genau, David Storey heißt er. Und dann dass dieser Ursprungs, dieser Scar-Mann, den man so kennt, der so hochhüpft quasi und dass der eigentlich von einem Plattencover, das ist Peter Tosh, von einer Bob Marley and the Wailers Platte hat er das abgemalt und daraus ist dann aber auch der Look sozusagen, hat sich darüber verbreitet. Und mittlerweile, völlig krass, ist das auch ein Emoji. Jeder von uns hat das auf dem Handy. Das ist der Jumping Man in a Business Suit. Ja, so wird so ein kleines Detail einfach zu einem Muster, was sich komplett durchzieht. Genau, zur Identifikation. Interessant eigentlich. Genau, sowas halt. Dass er wirklich auch so Sachen gemacht hat. Da ist auch eine erkennbare Handschrift drin. Wenn man das einmal sieht, der hat ziemlich viel für Go-Discs halt quasi gemacht. Hat er denn auch die Cover signiert? Also wird er erwähnt? Er wird teilweise erwähnt, wie immer ist es dann immer schwierig. Auf Singles fällt das dann komischerweise immer weg. Ich weiß nicht warum, da steht es dann halt nicht. Wogegen dann bei der Maxi steht es halt drauf, als wäre da jetzt exorbitant mehr Platz gewesen. Ich meine, Peter Seville steht auf den New Order Singles. Der steht auf den New Order Singles. Das hat er sich nicht nehmen lassen. Es gibt so eine Seite, wo sich jemand mal die Mühe gemacht hat, die wird aber nicht mehr gut gepflegt. Und das alles aufzulisten. Bei ihm ist es halt ja eh so, dass er sich für vieles sofort eingebracht hat. Es gibt ja die berühmte Szene in dem 24-hour-Party-People-Film, wo er doch dann auch die ganze Zeit rumläuft und irgendwie versucht, dem Factory Records und Hacienda-Leuten dann irgendwie die ganze Zeit seine Designs anzuplacken. Das muss wohl wirklich so gewesen sein. Interessant, weil es ist ja auch interessant, dass zum Beispiel die New Order Maxi, die er entwarft, die in den Druckkosten exorbitant hoch war, dass die erste Auflage beinahe die Existenz des Labels gekostet hatte, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Ich habe versucht, das zu recherchieren, ob das, man weiß ja nie bei diesen ganzen Größenwahnsinnigem Maul-Helden gefühlt, ob das nicht einfach nur Gequatsche ist, um sich in der Presse interessant zu machen. Weil gerade der Factory Records-Chef, ich habe vergessen, wie er hieß. Tony Wilson. Er war ja bekannt dafür, alles gerne mal aufzubauschen, um möglichst viel Presse zu bekommen. Er war beim Fernsehen. Genau. Angeblich haben die 50 Pens Verlust gemacht und das ist immer noch die meistverkaufteste Maxi aller Zeiten. Niemand hat mehr Maxi verkauft. Hätte ich nicht gedacht, das hier. Das sieht halt aus wie eine 5,25 Zoll-Disc-Kette. Genau, das sieht aus wie eine alte Disc-Kette. Die Farbcodes an der linken Seite, um das zu beschreiben, ein ca. 1,5 cm breiter Streifen mit ein paar Quadraten und Rechtecken farbiger Natur. Du weißt, was das ist? Ja, das ist Typografie im Grunde. Da ist für jede Farbe, glaube ich, ein Buchstabe zugeordnet. Da ist ein Sinn hinter. Und das passt auch zu dieser LP, wo der Blumenstrauß drauf ist und auch rechts diese Farbflächen sind. Ich konnte das aber nie entziffern. Ich gebe auch ehrlich zu. Das ist zeitvoll, das wusste ich gar nicht. Ich habe mir nie die Mühe gemacht, aber da ist ein System hinter. Ich weiß nicht, ob das nicht auch ein Hoax ist. Ich wollte gerade sagen, bei denen bin ich mir nicht so sicher. Aber bei der Power Corruption and Lies von New Order, da sind die Farben rechts, die haben durchaus, und das kann man auch mit dem LP-Label vergleichen, die haben einen Bezug zueinander. Da kann man was draus ableiten. Da steht wahrscheinlich auch einfach nur Power Corruption and Lies. Aber was soll da stehen? Ich habe selber noch nie versucht zu entziffern, aber es soll so sein. Interessant aber, dass später eigentlich viele Leute keine Credits, um da nochmal drauf zu kommen, für ihr kreatives Arbeiten bekamen, weil im Grunde der Erfinder des Plattencovers, Alex steinweiss, ja alle Motive, ich glaube wirklich alle, mit seiner eigenen Handschrift und seinem eigenen Fond sogar, damals wurde ja noch im Buchdruck in den 40ern gedruckt, alles per Hand unterzeichnet hat. Es war so völlig klar, dass er das... Ach, das hat er gemacht? Ja, es wird alles unterschrieben. Ich habe ein Buch von Alex steinweiss dabei. Ich kann ja später mal was draus ein bisschen vorlesen und ein paar Sachen zeigen. Ist ganz interessant. Der hat wirklich alles über alles handsigniert sozusagen? Ja, genau. Krass. Also das war dann auch so auf der Druckplatte. Und das wurde ja, glaube ich, im Buchdruck gedruckt damals die erste Zeit. Das heißt, er hatte vier Farben, die waren auch nicht immer lasierend. Und so musste man die Klischees sehr sorgfältig anlegen und dann, ja. Also er hat aber auch eine spezielle Technik erfunden, wie er mit dem Mann in der Reproduktion die Farben optimal auf das Papier bzw. auf das Cover bringen konnte. Das ist ganz interessant. Aber er hat jedenfalls immer alles unterzeichnet. Ich kann da ja später mal... Ja, auf jeden Fall. Muss ich auch noch von dem so machen. Also ich finde mir auch, wo wir gerade dazu sind, so der erste, der ja wirklich mal so ein bisschen, also scheinbar ist sowieso. Aber der nächste, der dann kam, waren ja die ganzen Blue Note Cover. So das ganze Read Miles Zeug mit dem, sehr oft auch tatsächlich mit den Fotografen zusammen gemacht. Das sind ja schon wiedererkennbar. Also absolut, das sollte daran, weiß das eine Blue Note Platte. Also jeder, der Grafikdesign studiert, für den ist, glaube ich, sind Blue Note Cover mit das wichtigste, was man sich angucken muss. Schon allein, was die Typografie in Kombination mit den Bildern angeht. Und wie viele Sachen, also entweder ist es ja wirklich beiläufig geschossene Fotos. Also viele davon sind auch Promo-Shots, aber sehr oft sind Sachen, die der Fotograf im Studio gemacht hat. Keine Ahnung, was hier das John Coltrane Sachen, wo er halt so nachdenklich an der Kamera vorbeiguckt und wahrscheinlich gerade einfach noch völlig erschöpft ist von einer Aufnahmesession. Das darf man ja auch. Ja, das darf man wirklich nicht vergessen. Es gibt ein Interview mit, nicht mit Miles Davis, aber zu einer Session von Miles Davis und ich weiß nicht mehr, wer es sagte, aber er sagte, eigentlich hatten wir alles da, prostituierte Heroin und eine Menge Alkohol und die Musiker fühlten sich wohl und spielten. Also das war auch voll mit Berechnung und das ist ja der Jazz, der jetzt so eine gut bürgerliche Wochenendexistenz hier fristet in irgendwelchen Berufsschul-Martinets, wo alle da brav ihren Kaffee trinken, der hatte ja immer völlig andere Ursprünge und das war ja auch schon alles ein bisschen dreckiger. Das kann man ja auf jeden Fall so sagen. Viele von denen waren ja tatsächlich drogenabhängig. Auch die Art, wie es vermarktet wurde, dass Musiker ja, ihr spielt live, wir verkaufen eure Tonträger. Das waren ja auch Sachen, die nicht so langsamer waren. Genau und wir geben euch mal ab und zu einen Dollar ab, wenn wir gerade gut bei Laune sind. Tantänen gibt es sowieso nicht und wir sagen euch nie, wie viele Auflagen gemacht worden sind von irgendwas. Das ist halt alles, worüber heute in Zuge von KI in Hollywood gestritten wird, ist damals einfach, war nicht relevant. Du warst froh, dass du überhaupt ein Recording-Artist warst, geschweige denn, und ein Studio hattest. Ich meine, es gibt ja auch diesen berühmten "Standing in the shadows of Motown" über die Motown-Backing-Band, die einfach 24 Stunden nicht aus dem Studio rausgekommen sind. Die gegenüber, damit sie halt, ich gehe mal davon aus, die Geschichte stimmt, damit sie überhaupt mal zum Schlafen gekommen sind, haben die sie weggestohlen gegenüber ins Bestattungsinstitut und haben sich dann in die Särge gelegt und geschlafen oder zwischen die Särge, weil die einfach so fertig waren, weil die einfach einen Sänger nach dem anderen Sängerin nach dem anderen reinkamen und die halt wie am Fließband einfach nur Noten runtergespielt haben. Also ich finde diese Bassistin sehr eindrucksvoll. Ich habe ihren Namen vergessen. Ja, die eindrucksvolle Frau ist schon toll. Ja, da waren ja sowieso ein paar dabei, die halt dann auch so betrunken da reingekommen sind, dass sie nur noch auf dem Rücken spielend einspielen konnten. Und wenn man sich das dann heute anhört und denkt sich so, andere Leute spielen noch nicht mal im Stehen so gut Bass wie betrunken. Und ihr werdet gesampelt und daraus wurde Drum'n'Bass. Genau, aber zurück zu den Plattencovern, das ist natürlich so eine Sache, gerade was so typografisch angeht. Da ist halt viel mit den Fotos und viel auch mit Typografie drauf. Aber super, die Sachen sind halt eher illustrativ oder sehr viel mit wirklich nur der Typo und ein zwei Elementen gemacht. Und das sind, finde ich, heute noch Sachen, die so in der auch natürlich wegen der bedingt durch die Drucktechniken Logo. Man muss nur mit ein paar Farben auskommen. Man hat vielleicht nur ein schwarz-weiß-Foto, was man Duotone einfärben kann und ein paar Sachen. Und das Accounting wird einem die Leviten lesen, wenn man zu viele Typografien anfordert, also zu viele Buchstaben anfordert bei der Druckerei. Halt dich mal kurz, nimm mal eine Times to Rome, das muss reichen halt so. Die haben die im Standard-Bleisanz, bitte. Aber eigentlich geht es ja heute, darauf bin ich eigentlich hinaus, eigentlich geht es heute ja wieder so ein bisschen damit hin, wenn man mit Jüngeren spricht, die halt völlig begeistert sind von Letterpressing, von Siebdruck, von oh krass, lass mal Duotone machen, nur mit zwei Farben. Auch natürlich aus Umweltgründen, also weniger Druckfarbe ist auch weniger Umweltverschmutzung. Lass man nicht lackieren, vielen ist ja nicht bewusst, dass man lackiertes Papier eigentlich nicht recyceln kann. Designer gehen aber gerne hin und lakieren gerne sagt, findet man immer schön, Logo. Sollte man aber eigentlich aus den Gründen eigentlich nicht machen. Also da findet ja auch so ein bisschen so eine Wiederentdeckung statt von so eher reduzierten Drucktechniken und gerade da finde ich nämlich das Absorber's Cover oder das, was du von dem französischen Label hattest, dass man einfach Sachen nimmt und neu, ich werde es jetzt nicht Upcycling nennen, was das nicht ist, neu repräsiert. Das ist aus der Not eine Tugend, ich glaube das ist einfach so. Genau. Man überlegt sich, okay was haben wir für ein Budget, wir wollen jetzt 100 Platten pressen lassen, wir haben jetzt eine Presse gefunden, die macht das relativ günstig, wie machen wir die Cover, wo wir das meiste in Eigenleistung und mehr Handarbeit und zu Not kleben wir Pappen aneinander, erledigen können, ohne so viel zusätzliche Lieferantenkosten zu erzeugen. Ja, das ist es halt. Das muss man auch sagen, heutzutage ist ja alles Digitaldruck. Man schickt irgendwo das PDF hin und kriegt ein Druckergebnis zurück. Früher musste man Filme belichten lassen, irgendwo was kennen lassen, zur Druckerei, das hat ja Wochen in Anspruch genommen, bis da mal was kam. Also 24 Stunden Druck ist ja jetzt auch nicht irgendwie. Nee, eigentlich sind die Zeiten so ein bisschen irreal, finde ich. Das ist völlig irreal, aber ich glaube, dass das, was ich eben meinte mit dem Filmessay, was ich da gesehen hatte, dass man eher in physische Produkte wieder, dass sie merken, so ja, vielleicht ist es doch Besitz, doch, also nicht Besitz generell gut, aber das, was für mich von Wert ist, will ich auch haben und besitzen und anfassen können, dass vielleicht da auch herkommt, dass man sagt, ach, weißt du was, lass doch mal wieder diese handwerklichen Sachen halt irgendwie mal, ein kleiner Auflagen, vielleicht weniger, muss ja alles nicht so sein, muss jetzt nicht unbedingt diesen riesen Digitaldruck haben. Dagegenüber steht natürlich das, was wir eben hatten, so ein Lana Del Rey oder sonst was, was einfach, ich meine, da steht ja immer Limited Edition drauf. Niemand sagt dir, wie die limited die ist. Das können auch 50.000, es ist auch limited. Ganz genau, es steht keine Nummer mehr dahinter, keine Auflagengröße mehr. Genau, ich habe halt gestern noch eine Single in der Hand gehabt, das ist, ich habe 96 von 120, wo ich mir denke, wer macht denn 120 Singles, aber wahrscheinlich hatten sie 10 für sich oder 40 für sich selber oder 30, 150er Auflage, irgendwas sich machen lassen. Das war es dann halt. Sollen wir mal, apropos, das war es dann halt, sollen wir mal eine kurze Pause machen? Ja wunderbar, können wir gerne tun. Dann machen wir eine, dann sehen wir uns gleich wieder. Bis gleich. Alles klar, dann willkommen zurück aus der Pause. Ich hoffe, ihr hattet alle Spaß und bei kühlen Getränken und wir hatten ja eben den Erfinder des Plattencovers steinweisss und Christian hat ja auch freundlicherweise das Buch mitgebracht dazu und ja, da kannst du uns doch wahrscheinlich noch ein bisschen mehr zu sagen oder? Ja, Alex steinweisss oder steinweisss, wie die Amerikaner ihn wahrscheinlich nennen, war 1940 für die erste Hülle, erste illustrierte Hülle für 78er 10 Zoll Platten verantwortlich. Ich gehe da nachher noch detaillierter drauf ein. 1948 designte er die erste 12 Zoll Hülle für eine Vinyl LP. Den Namenszug seinen eigenen hatte er immer auf dem Cover. Wir sprachen ja vorher darüber, dass Artirektoren oder Designer nicht immer Credits kriegen für ihre Cover Designs, aber dafür hat er besonders in der Anfangszeit immer gesorgt, dass sein Namenszug da stand und er hatte auch einen eigenen Font aus seiner Handschrift kreiert. Das Ding tauchte überall in allen Ecken des Covers eigentlich immer auf. Aber wie kam es eigentlich zum Plattencover? Ich fange mal ein bisschen von vorne an, das ist jetzt ein bisschen Name Dropping, aber machen wir einfach mal. Machen wir das schon den ganzen Abend, oder? Ja, ganz genau. Also es gibt einen Mann, der ist der Vorsitzende von RCA Victor, Ted Wollastien und der bringt William Paley, das ist der Geschäftsführer von CBS, also sein Chef dazu, 80.000 Dollar in eine Schallplattenfirma zu investieren. Schallplatten waren das Ding, was so gerade dabei war, sich zu entwickeln, obwohl sie eigentlich noch nicht besonders beworben gestaltet oder sonst wie waren. Die Verpackungen waren öde und man muss wissen, die 78er, das sind 78 Umdrehungen in der Minute, hatten einen Diameter, einen Durchmesser von 10 Zoll und da passte, weil die Rillen auch so breit waren, höchstens vier Minuten pro Seite drauf. Das heißt, wenn man eine Mozart, eine längere Mozartkomposition hören wollte, kaufte man einen quasi Buchumschlag, wo in so braunen Hüllen fünf bis sechs oder sieben einzelne Schallplatten drin steckten, die auch alle nicht aus Vinyl waren. Ich glaube, das war Bakalit oder Schellack oder so was. Das war auch sehr zerbrechlich und das stand auch im Elektrohandel einfach direkt neben den Grammophonen im Laden. Also ein sehr schmuckloses Dasein, fristeten die frühen LPs. Aber der junge Herr Stamweiz, der war natürlich sehr rege. Das war natürlich jemand, der schon einen phänomenalen High-School-Abschluss hinlegt, 1934 und 1937 ein Stipendium auf der Parsons School of Design und er schlug sich da mit kleinen Aufträgen durch und sein damaliger High-School-Lehrer Doc Leslie, der ruft ihn an und empfiehlt ihn für Columbia, eben für diese Plattenfirma, die gerade für 80.000 Dollar gekauft worden war. Und der Ted Wollastin, der brauchte einen jungen Artdirektor und Stamweiz sagte, dass er das machen würde. Der Witz ist, Stamweiz sagte später im gehobenen Alter, ich hätte sogar für diesen Job bezahlt, weil es einfach die beste Möglichkeit gewesen war, für mich als Grafiker, mich auszuprobieren, neue Techniken zu erlernen und alles Mögliche. Jedenfalls kriegte er dann 1940 nach viel Überzeugungsarbeit beim Vorstand den ersten Auftrag für diese 10 Zoll Hülle für eine 78er und zwar war das ein Sampler von amerikanischen Songwritern, ich muss mal gerade gucken, wie hießen die Herren denn noch mal, das waren die Rogers and Heart, das war eine Compilation von Songs. Ich glaube, die tratten sich auch in Musicals hervor und deshalb fordern Stamweiz mit einem Fotografen zusammen 1940 zum Imperial Cinema und bat den Inhaber die Leuchtreklame draußen, also die amerikanischen Kinos hatten ja austauschbare Buchstaben, einfach die Leuchtreklame für eine Stunde auszutauschen, sodass ein Foto davon gemacht werden konnte, damit die Typografie klar war und dann wurde das abfotografiert und zusammen mit einer Grafik aus konzentrischen Kreisen von Stamweiz zusammen montiert und denen Druck gegeben. Also im Grunde war das erste illustrierte Plattencover schon eine richtige Fotomontage und ja, hätte man wahrscheinlich in Photoshop 3.0 auch ein bisschen Zeit für gebraucht, das so hinzukriegen. Ja, wahrscheinlich, aber wäre immer noch wesentlich weniger Aufwand gewesen als das. Absolut, aber ich meine gut, man erlebt da noch weniger. Ja, auf jeden Fall, aber ich überlege gerade, wenn man heute einem Auftraggeber sagen würde, dass man so einen Aufwand für sowas vertreiben würde, dann sagen ja, schön, aber nein. Ja, oder es trennt sich die Spreu vom Weizen, dass du weißt, derjenige, den du da vor dir hast als Auftraggeber, ist ganz einfach ein cooler Auftraggeber oder ist es einfach nicht und er ist nicht besonders experimentierverrolltig. So, aber dann war dieses Ding im Kasten und der regte auch Aufmerksamkeit, der Sampler verkaufte sich gut und es gab natürlich auch sofort Folgeaufträge, die auch wesentlich illustrativer waren. Er hat eine große Stravinsky-Box noch gemacht mit einer geballten Faust, er hat eine große Stravinsky-Box gemacht mit einer geballten Faust illustriert für Sacre du Printemps. Also alle Klassikplatten aus der Zeit hat er im Grunde den Finger dann an für Columbia zu illustrieren. Eine lustige Geschichte ist noch, wie 1948 Steinwies zum Mittagessen eingeladen wurde bei Columbia in der Firma und er saß dann da auch wieder mit Wallerstein und sie besprachen ein Projekt und im Hintergrund läuft Musik und die Musik läuft und sie läuft. Und so nach zehn Minuten fragt sich Steinwies, sag mal, das kann doch hier nicht mit rechten Dingen zugehen, wieso hört das da drüben nicht auf, was hören wir hier gerade? Und dann zeigt dem Wallerstein die neue Erfindung und zwar die Vinylschallplatte, die nämlich mit einer Mikrorille ausgestattet ist und somit wesentlich mehr aufzeichnen kann auf mehr Raum, weil die Platte ist auch größer, es sind 12 Zoll und es läuft nur auf 33 Umdrehungen und die Soundqualität ist auch wesentlich besser und Steinwies ist völlig aus dem Häuschen, weil Vinyl ist natürlich auch viel strapazierfähiger, es ist leichter und somit entsteht auch sofort der nächste Auftrag für eine neue Schutzhülle, weil Vinyl konnte man nicht so in diese alten harten Papphüllen stecken, das war viel zu empfindlich und die entwickelte Steinwies dann auch zusammen natürlich mit den, wie wir sie kennen, 12 Zoll Außenhüllen für die klassische LP, die ja quasi bis zur Einführung der CD 89 der Industriestandard waren. Damals war dann vorne der Farbdruck und hinten, wo die Titel und Credits standen und vielleicht noch ein bisschen ein paar Liner-Notes, wurde schwarz-weiß gedruckt. Ja, das sieht man noch so an so ganz alten Platten aus den 50er, 60ern, so Soul, so immer, auch Klassikplatten. Es ist wirklich so, dass es aussieht, als hätte man auf Pappkarton nochmal was draufgeklebt, weil man sieht genau, wo die Klebekante hinten drauf ist, dass es auch wirklich zwei unterschiedliche Druck waren, die dann zusammengeklebt hat. Genau, eine Träger. Ist mir ganz spät erst aufgefallen, hat man hundert Mann in der Hand, guckt man drauf und denkt sich so, ach ja stimmt, das ist hinten hier, deswegen, um einfach Druckkosten auch zu sparen. Ja, natürlich, klar. Und ich meine, wenn man sich das überlegt, was wir, wie sich da die Preise sowieso verändert haben, gerade im Vergleich zu heute, Flyer Alarm, Stichwort, da brauchen wir gar nicht länger drüber reden. Was noch ganz witzig ist, was heißt witzig, aber auch ein bisschen tragisch, Steinwies ist dann so in Euphorie verfallen und hat unglaublich viel gearbeitet, 50 Entwürfe pro Woche, die er erst mal entwarf, ausfummelte, also die dann in groß übersetzte und dann auf Plattenätzen ließ, mit dem Mitarbeiter der Graviroanstalt zusammen. Also das ist schon, der hat gearbeitet wie ein Irrer und ist dann auch mal zusammengebrochen und musste danach eine Woche lang das Bett höhten. Ja, das aber wirklich, das sind aber auch in der Zeit, gerade in dieser Kriegs- und Nachkriegszeit, auch so viele Workaholics gewesen, die ja wirklich das alles, also auch so Fotografen und so, die ja wirklich durchgekloppt haben ohne Ende, bis sie irgendwann über dem Schreibtisch, auch so Zeichner, Comic-Zeichner, Science-Fiction-Autoren, das sind diesmal von so vielen, die dann über dem Schreibtisch irgendwie zusammengebrochen sind und erst mal in eine Kur mussten oder so halt. Das ist wirklich so krass. Also das scheint ja auch so ein Ding gewesen zu sein, deswegen wenn ich da, also klar, vieles davon war ja auch wirklich, man wurde nur pro Job bezahlt. Ja. Also das war so ein Stück Preis ja auch oft genug halt. Ja, ja gut, bei ihm jetzt nicht. Bei ihm wahrscheinlich nicht, aber bei vielen anderen war es ja wirklich, so hast du nichts abgegeben, gab es auch kein Geld halt und wurde nichts gepublished, gab es kein langfristiges Geld so und nicht alles wurde genommen. Aber 50 Entwürfe die Woche ist wirklich irrwitzig. Ich kann es mir auch kaum vorstellen, aber ich glaube, also die Quelle, also halt dieser Katalog ist ja wahrscheinlich eine reliable source, wie man sagt. Wird schon schlimm, die Blödsinn werden sie sich nicht geben, dass gerade das falsch ist. Zum Thema Geld noch, da gibt es noch eine kleine Nebengeschichte und zwar brauchte man ja Maschinen, die diese neuen Innenhüllen für die 12 Zoll Platten herstellten, die gab es ja so nicht. Ja, klar, natürlich. Und dann hat er über seinen Bruder mit einem Maschinenhersteller einen Deal einfädeln lassen, von dem er auch partizipiert hat. So viel zu Geld. Der war natürlich, der wusste auch schon, wie es geht. Das ist natürlich das Beste. Er hat die Rechte nachher wohl abgetreten, weil er ja eh quasi aufgrund seiner Anstellung bei Columbia eigentlich keine Rechte am Copyright hatte, aber eine Zeit lang, das gab er später im gehobenen Alter zu, floss da auch ein bisschen Geld in seine Richtung. Gut, bei einer Technik und einer Lizenz für eine Technik beteiligt zu sein, ist natürlich das Allerbeste. Und noch zum Abschluss, 1972 hatte er nochmal einen Termin bei Columbia, einer der vielen natürlich, die er da hatte, und er hat auch viele Werbekampagnen und Erdflakons für Parfüme entworfen und Whiskeyflaschen, aber jedenfalls hatte er 1972 nochmal einen Termin bei der Columbia und sitzt dann vorne im Büro und ihm fällt auf, dass alle anderen jungen Männer fransige Lederjacken und lange Jahre haben. Und er sagt selber, da kam ich mir absolut veraltet vor, und ich glaube, ein halbes Jahr später hat er dann auch, da war er gerade so Anfang 50 den Job erstmal an den Nagel gehalten. Wirklich? Ja, und hat dann mit seiner Frau zu Hause, er hat Töpferei und sie Malerei unterrichtet und die haben quasi so ein kleines Seminarhaus gehabt, wo Leute im Grunde Kurse belegen konnten. Nein, es gibt Schlimmeres. Absolut. Natürlich darf man damals 50 nicht mit heute 50 vergleichen. Klar, Logo. Auch mit einer niedrigeren Lebenserwartung etc. Klar, aber 50, um zu realisieren, klar, war natürlich auch die Zeit der großen Unbrüche, wo wirklich auf einmal Leute auch völlig anders aussahen. Ja, natürlich, 72. Klar, genau. Wenn ich dann, wann dann, so ungefähr. Aber trotzdem krass, weil viele andere wie Paul Rand und Saul Bass und so haben ja noch bis weit in die 80er weiter gemacht. Genau die haben sie auch in dem Buch erwähnt, weil Steinway's war, der war in den Kreisen bekannt und auch ein bisschen berühmt, aber ein Paul Rand war ein Flakschild. Der war unanfechtbar, den konntest du gar nicht einbauen. Ich meine, wer hätte sich hier was leisten, ich kann sagen, aber diese Paul Rand Geschichte finde ich auch noch super. Mit Next, und ich meine, das war '88 oder '87 oder irgendwie so was. Next Computer, die Firma da von Steve Jobs, also die auch das Betriebssystem erfunden haben, was wir alle noch benutzen, was heute Mac OS ist, nur mit einem anderen Ansprech, aber so lange ist es ja schon. Aber es gibt auch dieses berühmte Agreement zwischen den beiden, das war irgendwo in dem Buch, das ist gut, so ein Letter of Intent oder so, die 10 Rules der Zusammenarbeit und Paul Rand sagt halt, es gibt genau einen Entwurf für 100.000 Dollar und das war's. Mehr kriegst du nicht von mir. Also wirklich, das glaube ich zu Steve Jobs zu sagen, er hat sich glaube ich niemand getraut, aber er war so ein Riesenfan, dass er gesagt hat, ich will trotzdem, dann ich nehme auch das Logo, was der mir macht. Also der hatte auch keinen Halbfluss darauf, das war voll gut. Paul Rand war ja wirklich schon bis einfach schon zu Lebzeiten eine Legende. Und das war Steinway's halt nicht. Schade eigentlich, weil die Sachen sind ja auch die, die du im Buch mitgebracht hast und eben mal so ein bisschen auch durchgeblättert hast. Da ist ja viel Bahnbrechendes auch dabei. Aber auch schon, wenn man das jetzt im Nachhinein beurteilen kann, schon auch orientiert an der Gebrauchsgrafik der 40er Jahre. Natürlich. Also der Schritt, der es zu Avant-Garde gemacht hat, war vielleicht mehr die Art, wie es hergestellt wurde mit Buchdruck, mit Echtfarben, keine Raster, sondern Schrafhosen, sowas. Aber äthetisch hat er das Rad nicht gerade neu erfunden. Das haben viele gemacht. Aber er hat es natürlich sehr gut gemacht, super sauber gearbeitet und astrein typografiert. Stimmt, das haben wirklich, genau, das haben natürlich viele gemacht, dass irgendwelche Radioplakate für Show und irgendwas atmet ja das gleiche. Ja, genau, das war so ein Spirit, der damals war. Das ist natürlich nicht das, was alle immer so sich vorstellen, wenn man sich Mad Men anguckt, 50er, 60er, dass das in irgendeiner Weise dann in den 40ern auch schon so gewesen ist. Das war es natürlich nicht. Das ist ja Quatsch. Das war ja schon wirklich Gebrauchsgrafik und ist ja völlig in Ordnung. Aber es fing ja trotzdem so gerade Ende der 30er, Anfang der 40er an, dass es so ein bisschen von dieser Reklame, dass es einfach nur die Zeitungsannonce ist mit so, hey, das ist keine Ahnung was, die Schuhcreme, sie macht sauber oder sie macht alles wieder schön oder so braun. Einfach nur auf den Nutzen und das war es und in Richtung Werbung, so ein bisschen Jugendstilartikel. Und dann ging es ja irgendwann rüber genau zu der Zeit, dass es weg ein bisschen von dieser Gebrauchsgrafik auch ging, zu der Schmuckgrafik, sondern hin in wirklich so mal ein bisschen was anderes. Und ich finde schon, dass in der Komposition diese Sache mal schon ein bisschen was Besonderes. Ja, das ist auf alle Fälle so. Das mag jetzt vielleicht am Medium liegen, dass man quadratisch das machen musste. Das ist ja vielleicht auch der Punkt. Aber das, was du eben gesagt hast, das fand ich noch interessant, weil das hatte ich gar nicht, das hatte ich auch überhaupt nicht am Schirm, dass natürlich Vinyl die Rille näher beieinander liegt, feiner in sich ist. Und ja, man kennt es ja alle, wer schon mal ein Grammophon gesehen hat, das sieht ja aus, als hätte man so eine dicke Stricknadel. Natürlich, klar, ich habe nie darüber nachgedacht, warum 78 Zoll nur gerade mal eine Singlelänge hat und Vinyl einerseits zwar robuster ist, aber andererseits anfälliger. Wenn man es einfach jetzt in eine harte Pappspüle stecken würde, wären schnell Mikrokratzer drin und das würde das Hörerlebnis völlig beeinflussen. Habe ich noch gar nicht darüber nachgedacht. Ja, das war mir auch nicht so klar, weil du gerade noch mal darüber sprachst, weil Paul Rent und Saul Bass die Namen fallen ließen. Auch Steinwies hatte mal einen Auftrag von der Filmindustrie, einen Vorspann zu machen und ging dann da, also das unterstützt auch deine These, sehr avantgardistisch zur Sache, was die Grafik anging, aber die Studio-Bosse kamen im Gegensatz zu den Bossen der Plattenindustrie, die Steinwies Entwürfe mochten, kamen damit überhaupt nicht klar. Das war denen viel zu abgefahren. Ich glaube, das war nur ein kurzes Gastspiel, ich weiß gar nicht, ob er viele Filmvorspänne gemacht hat, aber das gab es so als Randnotizen. Weißt du noch für was? Nein, das weiß ich nicht. Recherchiere ich das mal. Wurde auch nicht gesagt, in meiner Falle. Ah, okay. Manchmal gibt es ja so Demoprints, die irgendjemand findet in dem Archiv oder so, aber viel ist ja leider auch, entweder Flammen zum Opfer gefallen, oder weil es auch Celluloid war, auch schnell einfach selber in Flammen aufgegangen. Das ist ja das Hauptproblem. Ja, viel von dem Originalzeug hier tatsächlich von Saul Bass. Die Sachen sind ja weg, die Akupien, die sind ja alle bei diesem großen Brand auf dem Studiogelände vor 10, 15 Jahren. Es sind ja super viele Original-Prints von großen Hollywood-Filmen auf Cinema-Vision, was auch immer. Das war es. So halt. Die Originale wirst du nie wieder abtasten können. So bitter eigentlich, ne? Ja. Das heißt, man hat jetzt nur vielleicht nicht ganz so gut abgetastete digitale Replikas davon. Ja, das tatsächlich noch ein ganz anderes Verhältnis. Habe ich letzte Woche ein YouTube-Video gesehen, dass die neue Star Wars, Quatsch, nicht, ne, falsch, da ging es auch, aber es war Herr der Ringe. Die neue 4K-Fassung ist abgetastet von der hochskalierten 2K-Fassung, die man von, also das ist halt noch nicht mal von den Original-Sachen irgendwie, weil die haben ja noch auf Celluloid gedreht, da ganz am Anfang in den 2000ern, bevor er meinte, alles digital machen zu müssen und in 60 Jahren. Irgendetwas ganz schlimm sieht das, der Hobbit sieht ja ganz schlimm aus. Zwischendurch hat man sogar noch die Color Balance und sonst was geändert und in so einen tealen-orange-Look umgewandelt, die man jetzt wieder versucht hat, rauszumachen, dann noch irgendwie Kernung rausgenommen hat und jetzt, das muss wohl so schlimm aussehen. Ich habe so Frame-by-Frame-Vergleiche gesehen und ich so, ja, wenn das die Zukunft ist, gut, dass ich noch ein paar Sachen auf DVD habe, das dann doch besser. Oder auf VHS. Absolut. Ja, ja. Ich bilde mir auch immer ein, das bei Independence-Date zu sehen. Also ich meine, man mag von dem Film halten, was man will. Ich finde das ganz gut. Trick-technisch, ich bin totaler Fan von Independence-Date. Zumindest vor dem ersten. Und der war ja Trick-technisch absolut auf seiner Höhe. Ja, voll. Und das war ja auch super viele Practicals plus ein bisschen CGI. Ja, genau. Und es gab vor allem Practicals und es gab nicht so viel Landsflare. Ja. Wenn du jetzt irgendwo ein außerirdisches Raumschiff siehst, was die Erde angreift, geht im Hintergrund immer so die Sonne von Capri unter. Auf jeden Fall. Das ist immer so ein bisschen eigenartig. Und Independence-Date ist noch relativ rough. Ist klar, es ist LA, da schwebt jetzt die dicke Kartoffel über der Stadt. Aber eigentlich ist es noch sehr, es gibt nicht so viel geschönte Orange- und Rot-Töne. Ja, genau. Zumindest in der ersten Fassung kann ich mich noch genau daran erinnern. Ich weiß nicht, ob die es später auch geändert haben. Ich habe den Directors-Cut glaube ich zu Hause, der übrigens, wer den noch nicht gesehen hat, den sollte man gucken, weil da werden nämlich genau die Sachen erklärt, weswegen bei meinem anderen Film manchmal, also es ist halt eben Quatschfilm, darum geht es halt nicht. Da sind ja immer noch Plot-Löcher drin. Aber da werden Sachen erklärt, warum das auch mit dem Mac-Laptop funktioniert. Da fehlen einfach Szenen in der Kino-Version. Also man hätte vielleicht mal 5, 6 Szenen drin lassen sollen, dann hätten Leute sich nicht umsonst zu sehr darüber aufgeregt. Und ich bemerke, wir haben jetzt schon wieder das Thema für den nächsten Podcast. Auf jeden Fall. Ich wollte aber nämlich ganz kurz noch den Bogen da zurückschlagen, weswegen ich nämlich drauf kam, war nämlich, auch bei dieser YouTube-Film-Geschichte war nämlich was ganz anderes. Da ging es nämlich um Reproduktion von Album-Cover. Weil gerade ist es ja so wirklich, da hat man ja eben schon wieder die Welle, dass man sich das physische Medium wieder haben möchte etc. Und viele von den Covern sind schlechte Scans. Absolut. Die erste Mr. Bungle ist die erste Neuauflage auf Vinyl von 2000. Das ist so übelst schlecht eingescannt und alles läuft zu. Und auch bei der Beatles-Monobox muss ich sagen, die ganzen kleinen Weltkugeln und Logos, die hätten sie mal ein bisschen sauberer scanen können. Genau, das verstehe ich nämlich. Weil der Rest ist sehr liebevoll gemacht und gut reproduziert. Ich habe ja auch ein paar von den Blue Note Reprints mitgebracht, die werden jetzt laufend nochmal in 180 Gramm Vinyl und als Blue Edition und sonst was halt. Und die sind wirklich super sauber nachgebaut. Ich meine, bei den sehr grafischen Sachen ist es auch einfacher, dann kann man es einfach nochmal vektorisieren, nochmal feintunen. Aber selbst die Fotografie-Sachen sind, diese Duotone-Fotografie-Sachen sind super sauber nachgearbeitet. Da hat sich wirklich jemand Mühe gegeben mit was. Und da wo Sachen auch ein bisschen schmutzig waren durch, wie hinten, was wir eben hatten, hinten auf das Backcover, dass das einfach halt eher schon fast lieblos in Schwarz-Weiß gesetzt war und das subte auch mal von der Seriefentypo. Portrait-Foto im 40er Raster, da ist dann auch nicht mehr viel drin. Genau, da ist nicht viel drin, da subt die Schrift auch ein bisschen rum und so. Und genau das haben die auch so übernommen und nicht nachgeklärt für heutige Augen. Das finde ich echt liebevoll nachgearbeitet. Aber ich habe ein paar Sachen, gerade so Indie-Sachen aus den 90ern, wo viel so illustrativ ist und so. Da denkst du, das haben die doch von so einem CD-Ding eingescannt und dann ein bisschen retuschiert, dass das halt CMYK-Rosettenmuster ist, so morä übrig geblieben ist, so mühsam geglättet. Manchmal gibt es so kleine Blümchen, die da so entstehen bei den Rastern. Genau, genau. Und deswegen, eigentlich kam ich da nämlich von der Hölzlin aufs Stückchen beim Gucken und landete danach bei den Film-Prints, aber ich habe eigentlich nur versucht, nachzurecherchieren, warum manche so komisch aussehen. Aber klar, das ist auch dem geschuldet. Die Major Labels wollen jetzt schnell Kasse machen zum Record-Store-Day und so was auch immer. Mittlerweile, glaube ich, es gibt schon den Warner-Day und sonst was wieder. Und da wird halt irgendwann mal Donner aus den 80ern rausgehauen und ein bisschen nachretuschiert. Ja, ja, wie gesagt, das Synchronicity-Album von Police, was auf einmal als 4 LP-Box erscheint. Ja, sowas halt. Aber auch da, man sollte vielleicht immer gucken, immer mal, wenn man in einer Stadt, in einer anderen Stadt ist, mal in irgendeinen Plattenladen gehen und einfach mal eine halbe Stunde Zeit nehmen, mal durch ein paar Boxen flippen. Und wenn einem was gefällt, lieber eine Originalplatte. Auch wenn sie vielleicht ein paar Schrammen und Ecken und Knicker hat, vom Druckverfahren und von dem, wie es gedacht war, ist es dann doch eher das Richtige. Ja, absolut. Das ist schon schwierig. Ja, ich nehme das auch mittlerweile ganz gerne in den Kopf, wenn ich ein, also Immaculate-Original-Ausgaben, also ohne jeden Kratzer, ohne alles, die kann man ja mittlerweile als Normalbürger nicht mehr bezahlen. Das heißt, man lebt mit den kleinen Schönheitsfehlern, aber das ficht mich eigentlich nicht ein. Ich finde, das gehört zum Design dazu. Ich finde, man kann das mit dem Sammeln auch immer so übertreiben, dass die Leute die Comic sammeln und die sofort in die Schutzhülle pappen und einschweißen oder Figuren sammeln und die Gniche aus der Verpackung nehmen und so. Ich finde, Platten sollen gehört werden, der Cover soll noch angeguckt werden und in die Hand genommen werden, aufgeklappt werden. Leute haben sich ja Mühe gegeben, ein dreifach Aufklappcover zu gestalten. So, guckst dir an. Ja, dafür ist es da. Hals in den Händen. Und wenn es wirklich gut ist, dann hast du es halt nicht mehr. Da hast du nur vielleicht noch Nier-Mint, vielleicht Berrygut Plus oder so. Ist ja egal. Also, sagen wir ehrlich, man soll auch nicht päpstlicher als der Papst sein, was sowas angeht. Nicht unbedingt Edelsensohren reinknicken, aber das ist ja eigentlich auch ein Schlusswort, nicht unbedingt Edelsensohren reinklopfen. Geld für jedes Design. Nie Edelsensohren reinmachen. Ja, das war es dann für die allererste Folge. Ich würde mal sagen, das war ein super Start. Vielen Dank. Würde ich jetzt von meiner Seite aus sagen. Ja, würde ich von meiner Seite aus auch sagen, hat total Spaß gemacht. Schön, dass ihr alle da wart. Und das war jetzt viel geballtes Wissen. Ich hoffe, ihr freut euch da dran. Wir müssen auf jeden Fall noch mal eine zweite Folge machen, wenn man ganz viele Themen oder was macht. Alles klar. Dann einen schönen Abend und ich danke dir nochmal. Danke dir. Tschau. Tschüss. Ja, das war sie also jetzt, die allererste Folge des Cover Design Stories Podcasts. Es hat mir wahnsinnig Spaß gemacht und es war natürlich auch eine kleine wahnsinnige Idee, das direkt am Anfang als Live-Podcast zu machen. War auch mal eine besondere Erfahrung. Wenn wir auf jeden Fall wiederholen, wie Christian und ich da schon eingedeutet haben, würde es davon tatsächlich auch noch zwei, drei, vier, fünf Teile mehr geben, wo wir uns über konkrete Sachen halt austauschen. Ja, freut euch drauf. Gerne abonnieren, gerne alles verfolgen, was hier passiert. Hier sind noch viele andere Sachen. Ich habe noch einen anderen Podcast, den Kreativ Corner Talk Podcast, in dem ich mit anderen kreativen Menschen rede und mich unterhalte. Der wird auch im neuen Jahr fortgesetzt und dazu gibt es tatsächlich auch immer noch ganz viele kleine andere Sachen. Gerne abonnieren, gerne weiter teilen, gerne die Glocke drücken. Bis zum nächsten Mal. Ciao! Copyright WDR 2021

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